Die Geschichte des Boßelverein Tating

Im Jahre 1851- so steht es geschrieben - siedelte der 36-jährige junge Mann Peter Jans nach Tating über. Dieser berichtete später, dass er in den Kämpfen der Tatinger 1869 Norden gegen Süden mitkämpfte. Damals nannte sich das heutige Boßeln noch "Scheeten" (mit der Scheetboßel). Hier hören wir das erste mal vom Boßeln.
Im Jahre 1901 wurde dann ein Brief verfasst, in dem zum Kampfe gegen die Dithmarscher aufgerufen wurde. Dieser Brief liegt uns heute noch als Original vor. Unser Gründungsväter beschlossen im Jahre 1901 sich zu organisieren, indem Sie einen Verein gründeten. Sie verfassten die Statuten des Vereins. Der Vorstand setzte sich zusammen aus den Herren Hinrichs, Hansen und Rieve. Auch hier liegt uns das Original heute noch vor. 1909 wurde dann dieser Statutenbrief in eine Satzung umgewandelt. Der 1. Vorsitzende war Friedrich-Wilhelm Rieve. Im Jahr 1911 erhielt der Verein seine erste Vereinsfahne.

1. Weltkrieg und danach

Es folgte nun der 1.Weltkrieg, in dem leider das erste Protokollbuch verloren ging. Somit hören wir erst wieder von dem 1. Jubiläumfest im Jahre 1926 (25-jähriges Jubiläum), sportlich allerdings von einem Feldkampf gegen den Heverbund am 22.01.1926 mit 81 Werfern. Die Tatinger gewannen mit 8 Metern. In dieser Zeit musste fast jeder am Boßelsport teilgenommen haben, denn am 02.03.1930 boßelten 101 Werfer gegen den BV St. Peter-Ording und gewannen denkbar knapp mit 1 Schott und 1 Meter. Einen zweiten Feldkampf mit gleicher Mannzahl gegen St. Peter gab es am 26.03.1933, dieser wurde ebenfalls von den Tatingern mit 2 Schott gewonnen. Am 08.01.1939 gewann Tating dann gegen Garding auf 81 Mann mit 9 Schott und einem „Kiek ut". 1940 fand die letzte Versammlung vor dem 2. Weltkrieg statt.

Nach dem 2. Weltkrieg

Es steht geschrieben, dass am 14.02.1947 die erste Generalversammlung nach dem Krieg statt fand und der Feldkampfbetrieb wieder aufgenommen wurde. Schon 1948 standen dem BV Tating wieder 81 Boßler zur Verfügung. Sie zogen mit dieser Mannzahl in den Jahren 1948, 1950 und 1954 gegen den BV Tetenbüll zu Felde und errangen mit 3 Siegen in Folge eine goldene Boßel, welche wir noch heute mit dem Original-Zeitungsartikel dokumentiert finden. Kurios ist hier zu nennen, dass man 04.02.1954 gegen Tetenbüll mit 81 Mann geboßelt hat, und schon 3 Tage später am 07.02.1954 mit gleicher Mannzahl mit 10 Schott und einem Kiek-ut gegen den Heverbund den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte (mit dieser Mannzahl) erzielte. In diesen - und in den sechziger Jahren galt der BV Tating als kaum schlagbar. Im Jahre 1970 konnte der Verein sein 75 jähriges Bestehen feiern. Schon Ende der sechziger Jahre konnte Tating dann nur noch mit 61, und in den siebziger Jahren mit 51 Mann boßeln. Bis 1988 wurde dann mit dieser Mannzahl geboßelt. Von 1988 bis 1997 konnten wir nur noch 41 Boßler zum Kampf bewegen.

Fortsetzung folgt...